die Wasserkraftanlage vom Kloster St. Marienthal

 

der Grenzfluss Neiße mit der Wehranlage zur WasserkraftanlageDie Wasserkraftnutzung begann im Kloster St. Marienthal vor fast hundert Jahren. Eine Bestandsaufnahme aus dem Jahre 1914 zeigt, dass im Bereich der Oberlausitzer Neiße 18 Wasserkraftanlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 3,2 MW in Betrieb waren.

die Wasserkraftanlage vom Kloster St. MarienthalIm Kloster erfolgte die Wasserkraftnutzung für die allgemeine Stromversorgung des Klosterbereiches und im Betreiben einer Mühle und eines Sägewerkes. Die Stromerzeugung musste durch den Anschluss an das öffentliche Stromnetz 1967 eingestellt werden. Das Sägewerk (heute historisches Schausägewerk) wurde noch bis Ende 1990 betrieben.

Die historische Sägemühle und Mahlmühle (heutiges “St. Franziskus-Haus”) liegen am linken Ufer der Lausitzer Neiße eingangs des reizvollen Neißetals mit einem aus Natursteinen erbauten Neißewehr, das sich zur Hälfte auf polnischem Gebiet befindet. Die Wasserkraftanlage besteht aus einem kurzen Obergraben, dem eigentlichen Krafthaus mit zwei Turbinenkammern und einem Freifluter zwischen den Kammern. Der Untergraben mündet etwa 100 Meter hinter dem Krafthaus, das brückenartig zwischen der Sägemühle und dem Mühlengebäude liegt, wieder in die Neiße. Die dadurch entstandene kleine Insel ist eine Besucherattraktion.

Rückblick zur Baumaßnahme - an der Fischaufstiegstreppe

Rückblick zur Baumaßnahme - Einbau der Turbine

Rückblick zur Baumaßnahme - am Einlauf und am Wehr

die Wasserkraftanlage vom Kloster St. MarienthalIn dem Turbinenhaus wurde eine neue Turbine (Kaplanturbine) mit einer Nennleistung von ca. 104 kW installiert; der erzeugte ökologische Strom wird zwar in das Netz des Regionalversorgers eingespeist und nach dem Stromeinspeisegesetz vergütet, aber dennoch primär im Bereich des Klosters genutzt.

Die alte Turbine in der zweiten Kammer soll soweit ertüchtigt werden, dass damit das Schausägewerk betrieben werden kann. Das Turbinenhaus wird Besuchern zugänglich sein und stellt einen integralen Bestandteil der Dauerausstellung “Energie-Werk-Sta(d)tt dar.

die neue Turbine der WasserkraftanlageDie Zisterzienserinnen von St. Marienthal wissen sich der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet und haben als externer Standort der EXPO 2000 die Erneuerung der Wasserkraftanlage als Beispiel alternativer Energiegewinnung und nachhaltiges Wirtschaften geplant und durchgeführt. Das gesamte Vorhaben hatte ein Kostenvolumen von ca. 2 Millionen DM, das zu 50 % gefördert wurde; maßgeblich durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Auch die Stiftung “Wald in Not”, das Land Sachsen mit dem Forschungszentrum Rossendorf und das Ingenieurbüro Kubens haben das Projekt gefördert und gesponsert.

die Wasserkraftanlage vom Kloster St. MarienthalDie Auflagen des Umweltfachamtes und des Denkmalschutzes wurden beachtet. So wurde u. a. eine Fischaufstiegstreppe angelegt, die schon jetzt die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich zieht. Die gesamte Anlage fügt sich wunderbar in die Landschaft ein und wird in Zukunft ein Anziehungspunkt für Besucher und Erholungsuchende sein.

Am 6. Oktober 2000 wurde im Rahmen eines Festaktes, an welchem auch der sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Steffen Flath und der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Fritz Brickwedde teilnahmen, die instand gesetzte und erneuerte Wasserkraftanlage des Klosterstiftes St. Marienthal / Ostritz eingeweiht.

Die Weihe wurde durch Abt Dr. Thomas Denter aus dem Zisterzienserkloster Marienstatt / Westerwald vorgenommen. Diese Abtei ist seit mehreren Jahrzehnten Betreiber einer Wasserkraftanlage und wurde schon mit Umweltpreisen geehrt.

 

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